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Hamburg

12 2013

Strom für den Dom

Schon anno 1334 war der Markt am Dom zu Hamburg eine turbulente Angelegenheit - nicht zuletzt deshalb verbot seinerzeit Erzbischof Burchard von Bremen das Spektakel wegen Störung des Gottesdienstes. Aber richtig bunt und rund ist die Sause erst seit 1920. Denn damals hielt die Elektrizität Einzug auf dem Dom.

Ein elektrisches Waffeleisen musste versorgt werden. Das erledigte Otto Busch, Elektroinstallateurmeister und Unternehmensgründer. Und er erledigte es gut, denn seit damals kann die Firma - nicht ohne ein bisschen Stolz - verkünden: "Wir bringen dem Dom den Strom!"

Selbstverständlich haben sich die Dimensionen seit 1920 erheblich verändert. Die Anzahl der Geschäfte hat sich erhöht und noch stärker der Stromverbrauch. Rund vier Millionen Kilowatt-Stunden Strom werden Jahr für Jahr benötigt, damit auf dem Volksfest die weder die Lichter ausgehen noch die Fahrgeschäfte still stehen, die den Gästen einen immer größeren Nervenkitzel bieten. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 8000 Haushalten - eine komplette Kleinstadt !

Da wundert es nicht, dass für die Installationen eine Menge Kabel benötigt wurden. Bis 1963 verliefen die Leitungen noch oberirdisch von einer Trafo-Station zu den Buden und Karussells. Dann war diese Lösung nicht mehr zeitgemäß. Die Firma Otto Busch übernahm die Aufgabe, das Heiligengeistfeld unterirdisch zu verkabeln. Das bedeutete für das mittelständische Unternehmen eine Mammut-Investition. Insgesamt wurden 11,8 Kilometer Niederspannungskabel unterirdisch und 1,8 Kilometer Leitung überirdisch verlegt. Hinzu kommen noch einmal 3,1 Kilometer Mittelspannungskabel. 92 Stromversorgungsschächte wurden gebaut. Doch bei diesem einen Kraftakt war es aber nicht getan, denn seitdem muss das Kabelnetz auf dem Stand der Technik gehalten werden. Inzwischen kümmert sich Otto Busch auch um die Wasserversorgung: 2,1 Kilometer ist das unterirdische Rohrnetz lang, hierzu gehören 40 Versorgungsschächte.

Die Sicherheit der Versorgung garantiert das Busch-Team. Ob Frühlingsfest, Sommerdom oder Winterdom - stets sind die Elektroinstallateure im Schichtdienst zwischen 15 Uhr und Mitternacht im Einsatz, damit Achterbahn, Riesenrad, Würstchenbuden und natürlich auch immer noch die Waffelbäckereien genügend Energie haben.

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